Die Goji Beere ist der Exportschlager Nr.1 direkt aus der chinesischen Landwirtschaft. Die Gründe hierfür sind ebenso vielfältig wie die Beere selbst. Ob es sich dabei um den positiven gesundheitlichen Effekt beim Verzehr oder auf die Schmackhaftigkeit der kleinen, meist getrockneten Beeren handelt, Fakt ist: Goji ist in! Doch woher kommt die Beere eigentlich und was macht sie so besonders?
Ein weiter Weg – Von Ningxia bis Deutschland
Die Provinz Ningxia ist eine der kleinsten Provinzen des chinesischen Staates. Der größtenteils landwirtschaftlich geprägte Wirtschaftskreislauf lebt hauptsächlich vom Verkauf von Fleisch und Hülsenfrüchte sowie dem Vertrieb der Wolle der Argali-Schafe, und eben der Goji Beere. Offiziell ist Ningxia ein autonomes Gebiet der Angehörigen der Hui, welche Nachfahren der mongolischen Steppenreiter sind. Diese Bevölkerungsgruppe ist, im Gegensatz zu ihren kriegerischen Vorfahren, traditionell der Landwirtschaft verbunden und baut diesen Ruf seit Generationen immer weiter auf.
Das innere der Mongolei eignet sich, mit seinen vielen Steppen und Plateaus, saftigen Weidegründen und fruchtbaren Böden bestens für ihre Vorhaben, dementsprechend wird Ningxia auch als die “Kornkammer Chinas” bezeichnet. Doch nicht nur die tektonischen Gegebenheiten, auch das Klima meint es gut mit Ningxia. Gemäßigt und europäisch, und dies fast das ganze Jahr sind die idealen Voraussetzungen für ertragreiche Ernten gegeben.
Fakten zu Gojis
- Hauptstadt: Yinchuan
- Bevölkerung: 6.250.000 Einwohner
Land und Menschen in Ningxia
Doch nicht nur die harten Fakten, auch die Menschen in Ningxia sind etwas besonderes. Wie eingangs schon beschrieben, handelt es sich bei den Hui um eine anerkannte Nationalität innerhalb der Volksrepublik China. Die Hui sind größtenteils Anhänger des muslimischen Glaubens und stellen mit knapp zehn Millionen Einwohnern neben den Han-Chinesen mit die größte Nationalität innerhalb Chinas.
Ihre Vorfahren waren arabische Siedler, aber auch die mongolischen Reitervölker des Dschingis Khan reihen sich in die Ahnentafel dieser stolzen Nationalität. Die stete Gastfreundlichkeit gegenüber allen Fremden ist eines der herausragenden Merkmale, auch die berühmten Stätten wie die Moschee Xian oder der alte Regierungssitz Hui in Da Qingzhensi machen die Hui und ihr Land zu einem sehenswerten Reiseziel. Das nebenbei die Lebenserwartung der Bewohner weit über dem Durchschnitt liegt, wird übrigens der Goji Beere zugeschrieben.
Wer sich also für Goji Beeren interessiert, der sollte sich ebenso für die Kultur, Land und Leute dieser interessanten Ecke unserer Welt interessieren. Denn beides ist eng miteinander verwoben, ist doch der Ruhm von Ningxia nach den vergangenen, mongolischen Zeiten erst wieder mit der weitaus friedlicheren Goji Beere so groß geworden, wie er einmal wahr. Eine Anekdote noch zum Schluss: Wer sich bei einem Besuch dieses Landes die Hände waschen möchte, der sollte peinlichst darauf achten, dass er das nicht versehentlich an einer der zahlreichen Quellen oder Trinkwasseranlagen tut. Denn Wasser, besonders Trinkwasser ist den Hui heilig und dessen falscher Gebrauch ein absolutes Tabu.